Das Königliche Schloss Gödöllő – wo Jagd und Kultur einander begegnen

Eines der größten barocken Schlösser Ungarns bietet ausgezeichnete Programme sowohl für Jäger als auch für Kulturinteressierte

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Das Königliche Schloss Gödöllő erweiterte seine Sammlung unlängst um zahlreiche Ausstellungsstücke; unter anderem können wir verschiedene jagdliche Erinnerungsstücke unter den ausgestellten Andenken bestaunen. Davon zeigen wir einige:

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Franz Joseph I liebte seine Aufenthalte in Gödöllő, weil das an Wäldern, Wildarten und natürlichen Ressourcen reiche Herrschaftsgebiet umzäunt war. Er mochte es speziell, Grosswildarten zu jagen und er erlegte Damhirsche und Wildschweine. Nach den zeitgenössischen Erzählungen zu urteilen, jagte er auf diesem Gemälde Schnepfen; zudem galt damals der Fasan als eines der beliebtesten Zieltiere. Die Suite wurde mit den Geweihen der erlegten Hirsche dekoriert, welche jedoch leider nicht für die Nachwelt erhalten geblieben sind.

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Der einzige Sohn des königlichen Paares, Rudolf – welcher als Habsburg-Lothringischer Thronfolger galt und dessen Schicksal noch nicht eindeutig klargestellt wurde – vertrat dieselbe demokratische Weltanschauung wie seine Mutter Elisabeth. Die Legende berichtet, dass er während einer Jagd im Wald einen riesengroßen Bären geschossen hat und sein Vater so stolz auf ihn war, dass er den Pelz des Bären abziehen und diesen im Arbeitszimmer des Königlichen Schlosses Gödöllő auflegen ließ. Das Bärleder, welches sich im Saal befindet gehört dem Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museum. Die Arbeiterschaft des Thronfolgers ist auch bekannt.

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Das Adjutantenzimmer von Franz Joseph befand sich ursprünglich im Erdgeschoss des Schlosses. Auf dem im Zimmer stehenden Schreibtisch kann man ein zeitgenössisches Telefon erblicken, das uns vor Augen führt, dass es diese Technologie schon zu des Kaisers Zeiten gab. Es ist allgemein bekannt, dass Franz Joseph I. die moderne Technologie nicht gemocht hat, somit hatte der Telegraf eine große Bedeutung.

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Die Sammlung der kaiserlichen Garde, welche aus mehreren jahrhundertealten Stücken besteht, wird auch nach einer thematischen und chronologischen Einteilung veröffentlicht: verschiedene Terzerole, Perkussionsgewehre, französische Raketen, Pistolen, die Vorderladewaffen.

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Miklós Horty hat das Schloss als Staatsoberhaupt zwischen 1920-1944 genutzt. Er verbrachte seine Zeit hier mit seiner Familie überwiegend im August und im September. Damals war das Schloss eine Mischung aus protokollarischem Vorort, einem Erholungsheim für Offiziere und einem militärischen Büro. Es wurden hier regelmäßig zahlreiche Treffen und Jagdveranstaltungen in der Gegend organisiert, zu welchen zahlreiche ausländische Regenten, Politiker und Diplomaten eingeladen wurden.

Das Gebäude des Schlosses in Gödöllő befriedigt auch die höchsten protokollarischen Ansprüche. Mit seinen repräsentativen Räumen, durch sein vielfältiges Angebot an kulturellen Programmen ist es eine der anziehendsten und aufregendsten Institutionen und touristischen Ziele Ungarns.

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