„Der Jagdhund ist kein Werkzeug, sondern er ist ein Partner“ – Gespräch mit András Nyúl, Hauptjäger

Mit der Hilfe des Hauptjägers András Nyúl, dem Gewinner des Nationalen Schweißhund Wettbewerbs 2009, haben wir Einblick in die Welt bekommen, was einem Jäger sein Hund bedeutet

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András Nyúl Oberjäger, Forstwirtschaft Barcsi, SEFAG Zrt.

„Der Vorstehhund ist ein sehr vielseitiger Hund. Man kann ihn für die Niederwildjagd und auch die Großwildjagd nutzen; er kann praktisch immer mit uns sein. Es ist eine Möglichkeit, die von immer weniger Menschen genutzt wird. Meiner Meinung nach ist der Jagdhund kein Werkzeug, sondern ein Partner.“

Sind alle Vorstehhunde dazu geeignet, die unzähligen Kenntnisse zu erwerben, die notwendig sind, um ein ausgezeichneter Jagdgefährte zu sein?

Die Jagdhunde verfügen über sensationelle, vererbte Eigenschaften; es hängt hauptsächlich nicht vom Hund, sondern vom Herrchen ab, zu erlernen, was man von dem Hund erwartet. Unser Hund benötigt viel Rücksichtnahme, vor allem bei seiner Lehre in der Jugend. Es besteht kein Zweifel daran, dass man viele Opfer für ihn bringen muss; er kompensiert es aber großzügig. Der Vorstehhund ist eine Hunderasse mit besonderen Anforderungen an ihre Mobilität, mit der man sich immer bewegen soll. Wir sollen die Zeit und die Mühsamkeit aufwenden, um dem Hund die verschiedenen, nach der Übung der Jagd erwünschten Aufgaben beizubringen. Wenn der Hund auf einer Großwildjagd – zum Beispiel auf einer Pirsch oder einer Ansitzjagd  – seine Nase aufnimmt und beginnt, in eine Richtung zu beobachten, zeigt uns das sofort, worauf wir am meisten aufpassen sollen, woher das Auftauchen des Wildes erwartet wird.

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Der Vorstehhund ist „ein Hund für alles“; daraus ergibt sich auch, dass er nicht 100 Prozent in bestimmten Dingen leisten kann. Er kann in der Nachsuche nicht mit dem Schweißhund konkurrieren. Bei der Wasserarbeit nimmt es ein gut ausgebildeter Schweißhund mit dem Retriever auf, ein über eine gute Nase verfügender Vorstehhund nähert sich der Leistung eines Pointers. Wunderbar beim Vorstehhund ist, dass er über alle diese Kenntnisse verfügt. Bei einer Niederwildjagd kann der Schweißhund nicht mit uns sein, auch wenn er ein sensationeller Hund ist. Die Retriever – obwohl sie uns das Wild zeigen können – können es nicht vorstehen. Das Vorstehen bereitet uns ein sensationelles Erlebnis, andererseits ist es sehr praktisch vom Aspekt der Übung der Jagd her betrachtet. Diese Erlebnisse kann uns  der Vorstehhund geben.

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Der Geruchssinn – aber wir können sagen – der Gehör- und der Sehsinn gehen über den der Menschen hinaus. Während ich beim Ansitz sitze und bemerke, dass mein Hund beginnt in irgendeine Richtung zu sehen, schaue ich sofort dorthin, weil ich weiß, dass es dort am wahrscheinlichsten ist, dass etwas auftaucht.

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Der Hintergrund der Tätigkeit für die Jagdhunde ist, solche Dinge zu machen, die genetisch codiert sind. Das Hauptaugenmerk der Ausbildung des Hundes ist, dieses positive Gefühl in ihm zu bewahren und ihn dazu zu motivieren, die Aufgaben durchzuführen. Der Hund wartet beherrscht, bis er den Befehl „Bring“ hört, danach kann er aufbrechen bzw. ist er entlassen, bis er wieder einen Befehl bekommt. Die Disziplinen – Gehen bei Fuß, abrufbar sein, Platz zu machen und Stehen zu bleiben -nicht autokratisch weg zu laufen – sollen einem Hund beigebracht werden. Nachdem er es gelernt hat, kann er es als ein Spiel verstehen und man kann es dem Hund anmerken, wie gerne er es macht. Sein Herrchen trägt die Verantwortung dafür, das aufzuwiegen, was er von seinem Hund erwarten möchte.

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St. Hubertus Jagdwettbewerb für die Jäger mit Vorstehhunden – 21.11.2015 – in Sárszentmihály